Ein bewährter Ausstellungsstandort, ein bewährtes Ausstellungsteam und ein absolut bewährtes Ausstellungskonzept: die 3. Auflage der Bundesschau für intensive Fleischrassen unter dem Titel Schwarz-Rot-Gold wurde gemeinsam von den Bundesrasseverbänden Angus, Blonde d' Aquitaine, Charolais und Limousin wiederum in der Alsfelder Hessenhalle ausgerichtet. Und um es vorweg zu nehmen: die Zahl der Anmeldungen war so groß, dass sogar ein Zelt aufgestellt werden musste, in dem die Jungrinder untergebracht waren. Die ersten Richtklassen wurden bereits am Freitagnachmittag den Zuschauern präsentiert. Die Siegerentscheidungen waren jedoch komplett am Hauptschautag, den Samstag, zu sehen, so dass alle Spitzentiere dann noch einmal zum Vergleich im Ring erschienen.
Der erste Klassensieg wurde der von Thorsten Ahlers, Visselhövede, ausgestellten Gado-Tochter Lucie zugesprochen: eine rote Färse mit sehr viel Harmonie und rassetypischer Erscheinung. Das zweite Spitzentier bei den Rindern unter einem Jahr wurde von Dieter und Marietta Meyer, Bissendorf, vorgestellt. Mit der Carbonara-Tochter Bounty setzten sie einen herausragenden Maßstab, den die nachfolgenden Tiere nicht erreichen konnten. Auch die Schärpe der Siegerin ging an Bounty, die sich ganz im Stil einer "Lady in Black" bei der Siegerauswahl vorstellte und dabei sehr viele Blicke auf sich zog. Ein absolutes Zukunftstier der Rasse Angus: erstklassiger Rassetyp vom Allerfeinsten.
Auf vier Kategorien verteilt wurden die Entscheidungen bei den Rindern im Alter zwischen ein und zwei Jahren. Hier waren nur geringe Altersabstände bei den ausgestellten Tieren festzustellen, ein großer Vorteil für die Vergleichbarkeit der Rinder untereinander. Als erste Ia-Preisträgerin wurde die von der Zuchtgemeinschaft Rüppel, Möser, Rücklinger, Eschenrod, ausgestellter Harker-Tochter Lesli ausgezeichnet. Ein Rind mit einer hervorragenden Kombination von Wachstum, Harmonie, Fleischansatz und Korrektheit, dazu mit tadellosen Typeigenschaften ausgestattet. Offensichtlich eine besonders gelungene Kombination der beiden Besamungsbullen Harker und Glenno. Im nächsten Ring konnte die von Friedrich Wilhelm Sippel, Helmscheid, ausgestellte Elvis-Tochter Routine die Klasse gewinnen. Eine sehr schicke, mit viel Ausstrahlung, Harmonie und Korrektheit versehene schwarze Färse. Auch Routine ist kein Zufallsprodukt, denn ihre Mutter Romanze war vor zwei Jahren bei der Bundesschau Siegerin in der Färsenklasse. Wiederum ein schwarzes Spitzentier sahen die Zuschauer in der nächsten Gruppe. Marc und Holger Born stellten die Take Swiss-Tochter Britannia vor, die mit ihrer tollen Entwicklung und der Korrektheit und den Vorzügen im Typ die Klasse gewinnen konnte. Die kompletteste im abschließenden Ring war dann die von Martin und Reiner Henz, Moischt, präsentierten Solar-Tochter Paula, die vor allem durch ihre sehr guten Übergänge und den gleichmäßig guten Fleischansatz in Verbindung mit absoluter Korrektheit im Körperbau stark punkten konnte. Somit waren bei der Siegerauswahl zwei schwarze und zwei rote Rinder im Ring. Hier setzte noch einmal die Harker-Tochter Lesli von der Zuchtgemeinschaft Rüppel, Möser, Rücklinger, Eschenrod, die Maßstäbe: sie zeigte an diesem Tag die optimale Kombination von Rassetyp, Balance im Körperbau und einen für eine Färse optimalen Fleischansatz. Die Auszeichnung Reservesieger-Färse ging an den Zuchtbetrieb Henz, dessen Solar-Tochter Paula sicherlich der Siegerin in vielen Merkmalen am nächsten kam.
Fotostrecke im Angus-Album
Bedingt durch einige kurzfristige Ausfälle war die Anzahl der mit Kalb ausgestellten Kühe dieses Mal etwas kleiner ausgefallen. Hier ging der Siegertitel an die von Herbert Weiershäuser, Sterzhausen, ausgestellte Politur-Tochter Rosine, die sich mit dem 4. Kalb bei Fuß in bester Manier präsentieren konnte. Die Vorzüge im Typ, vor allem aber im Seitenbild und den Übergängen waren bei dieser Kuh nicht zu übersehen. Ein herausragender Erfolg für diesen erst seit einigen Jahren in der Anguszucht aktiven Zuchtbetrieb. Auch die zweitplatzierte Kuh in einem Betrieb zuhause, der zu den jüngeren Adressen der Anguszucht zählt: Günter Meyer aus Walsrode stellte die Dorant-Tochter Bo aus, eine noch jüngere Kuh mit viel Eleganz und Ausstrahlung. Sie kam der Siegerin in vielen Attributen am nächsten.
Von besonderer Bedeutung sind bei den Fleischrinderschauen immer die Richtklassen der Bullen, allein durch die Bedeutung, die der Herdenbulle für die züchterische Entwicklung eines Betriebes hat. Den stärksten Eindruck in der Gruppe der einjährigen Bullen hinterließ der von der Weidegemeinschaft Kleinenberg ausgestellte Westfalica Halifax, ein schwarzer Bulle mit besten Übergängen und sehr viel Eleganz in der Erscheinung. Sein stärkster Konkurrent war Darco, ein Dalbo-Sohn von Heinz und Iris Hertfelder, Kressberg, der mit seiner Entwicklung und sehr guten Bemuskelung die Blicke auf sich zog. Bestens weiterentwickelt zeigte sich der Spitzenbulle der Kategorie ein bis zwei Jahre, der Bruno-Sohn Banko aus dem Zuchtbetrieb von Friedrich Wilhelm Sippel, Helmscheid: das hervorragende Seitenbild des Bullen in Verbindung mit gleichmäßig guter Bemuskelung und tadellosem Typ waren seine stärksten Attribute. Sein engster Konkurrent war Ignac, ein Iron R-Sohn vom Putenmasthof Cölpin, Jabel, ein langgestreckter, dunkelroter, gleichmäßig gut bemuskelter Nachwuchsvererber.

Eine besonders große Bedeutung hat bei jeder Bundesschau das Richten der Altbullen. Die imposante Erscheinung eines ausgewachsenen Herdenbullen im besten Schaukleid ist jedes Mal ein absoluter Hingucker für Züchter und Zuchtinteressierte. Die Ausstrahlung dieser Topathleten ist immer wieder eine absolute Augenweide und von großer Bedeutung für die Außendarstellung der Rasse Angus im Gesamtkonzert der Fleischrinderzucht. An der Hand seines Halters Karl-Friedrich Flamme, ausgestellt von der Züchtergemeinschaft Flamme, Sippel und Behlen hinterließ der 5-jährige Giovanni-Sohn Gustel, gezüchtet von Werner Rücklinger, Eschenrod, einen absolut starken Eindruck. Er stellte die optimale Kombination von Rassetyp, Harmonie, Korrektheit und erwünschtem Fleischansatz in allen wichtigen Körperpartien dar. Das tief dunkelrote Haarkleid war gewisser Weise das optische Sahnehäubchen und damit war dieser Topvererber an diesem Tag nicht zu bezwingen. Sein stärkster Konkurrent war Milan, ein 6-jähriger Merkur-Sohn im Besitz der Bischof PTR, Neukirchen, der sich ein weiteres Mal durch sein komplettes Gesamterscheinungsbild und die nach wie vor absolut korrekte Erscheinung und den guten Fleischansatz überzeugen konnte.
Die ausgestellte Kollektion der Rasse Angus, in der Außendarstellung natürlich besonders stark durch die Spitzentiere repräsentiert, zeigte bei der 3. Auflage von Schwarz-Rot-Gold sehr deutlich, worauf es den Züchtern der Rasse ankommt: erstklassige Typmerkmale, absolute Korrektheit im Körperbau und einen gleichmäßigen Fleischansatz ohne irgendwelche Extreme. Mit dieser erfolgreichen Gesamtdarstellung im roten und schwarzen Fell hinterließen die Top-Tiere der deutschen Anguszucht bei Schwarz-Rot-Gold in der 3. Auflage einen nachhaltigen Eindruck, der auch bei vielen Zuschauern, nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus den Nachbarländern, sicherlich in bester Erinnerung bleiben wird. Aber nicht nur die Spitzentiere, auch die von den weiteren Ausstellern Albrecht GbR, Golmbach, Holm Becker, Dautphetal, Kurt und Karsten Claussen, Satrup, Ulrike Edel-Heidhnees, Bad Harzburg, Sabine Götz, Burow, Gries GbR, Laubach, Ulrich Heintz, Wehrda, Berndhard Hengst, Borgentreich, Dieter Hoffarth, Lohra, Michael Hengst, Borgentreich, Michael Horst, Straelen, Maria Klausmann, Absteinach und Holm Riekenberg, Burgwedel, trugen mit ihrer aktiven Beschickung der Bundesschau wesentlich zum Gelingen der Veranstaltung bei. Oftmals sind die Platzierungen innerhalb der Richtklassen denkbar eng und eine Schau kann insgesamt nur erfolgreich sein, wenn sie von einer möglichst breiten Basis seitens der Mitglieder mitgetragen wird. Die gezeigten Tiere mit absoluten Stars an der Spitze zeigen, dass die Anguszucht in Deutschland weiterhin auf einem sehr guten Weg ist und lassen bei zukünftigen Terminen auf regionaler Ebene oder auch nationalem Parkett noch manches an absoluter Topqualität erwarten.
Prämierungsliste 2011 zum Download